Beziehungskrise meistern

In vielen Ehen und Partnerschaften gibt es Probleme. Das können akute Konflikte sein, zum Beispiel nach einem gerade gebeichteten oder entdeckten Seitensprung oder wenn eine wichtige gemeinsame Entscheidung ansteht und sich die Partner nicht einigen können. Meist haben Beziehungsprobleme jedoch eine längere Geschichte, die mit Hilfe eines Eheberaters, Partnerberaters oder Paartherapeuten endlich zu einem guten oder gütlichen Ende geführt werden soll.

Der eigentliche Ursprung oder „Initialzünder“ von Beziehungskrisen ist schwer zu erkennen und noch schwerer klar zu definieren. Immerhin bringt ein Paar nicht nur die gemeinsamen Erfahrungen mit, sondern auch zwei individuelle Hintergründe und prägende Vergangenheiten, die sich erheblich voneinander unterscheiden können. Das umfasst nicht nur frühere Partnerschaften und Trennungen, sondern auch Erziehungsgrundsätze und schöne wie schlimme Erlebnisse in der Kindheit und Jugend.

Freunde, Familie, Eheberater: kompetente Ansprechpartner in der Krise

Damit Menschen lebenslang lernen und wachsen können, brauchen sie Austausch und Kommunikation mit anderen. Am besten mit jemandem, der aufmerksam und erfahren ist, der zuhört, nachfragt und inspiriert, damit man sich selbst wieder besser zurechtfindet und gedanklich wie gefühlsmäßig weiterkommt. Es ist verständlich und logisch, sich bei Ärger, Wut und Frust mit dem Partner, bei Trauer, Ratlosigkeit oder Verzweiflung einen kompetenten Gesprächspartner oder Berater zu suchen - das gilt selbstverständlich auf für Beziehungskrisen.

Die ersten Ansprechpartner bei Beziehungskrisen sind meist Freunde oder Familienmitglieder. Es tut gut, sich mit einer vertrauten Person auszusprechen, sein Herz auszuschütten oder auch einfach mal Dampf abzulassen. Oft geht es dabei gar nicht um konkrete Vorschläge oder Handlungspläne, sondern vor allem um Verständnis, Nähe, Geborgenheit und Zuspruch. Im Gespräch kann man Stress abbauen, seine Kräfte regenerieren und neuen Mut für anstehende Entscheidungen schöpfen. Auch das Erkennen, Verstehen und Verzeihen von Fehlern fällt leichter, wenn der erste Zorn verflogen ist und eine weitere Perspektive dazukommt – das gilt für eigene Fehler ebenso wie für die des Partners.

Bei Beziehungsproblemen kann der Rat eines Außenstehenden jedoch besonders wertvoll sein. Denn wer selbst betroffen ist, ob direkt oder als Freund(in) oder Familienmitglied, tut sich üblicherweise weit schwerer damit, die Situation objektiv zu betrachten oder eine vernünftige und zielführende Strategie zu entwickeln. Dazu kommt, dass längst nicht jeder Mensch, den man liebt und dem man vertraut, auch ein guter Zuhörer oder engagierter Ratgeber ist.

Im Gespräch mit dem Eheberater oder Paarberater ist zwar ebenfalls viel Raum für alle Arten von Gefühl, doch hier werden von Anfang an auch Ziele definiert, die es dann auf gangbaren Wegen zu erreichen gilt. Wie bei jeder Strategie gibt es Hauptziele, etwa die Ehe zu retten, zu einer stabilen Beziehung zurückzufinden oder gemeinsam wieder Glück zu erleben, und Teilziele auf dem Weg – zum Beispiel mehr und klarer miteinander zu sprechen, gemeinsame Rituale zu pflegen, den Alltag besser zu organisieren oder sogenannte Teufelskreise mit neuen Verhaltensweisen zu durchbrechen.

Das Aufarbeiten der Vergangenheit kann ebenfalls wichtig sein, doch anders als bei Gesprächen im Freundes- und Verwandtenkreis besteht beim Paarberater oder Paartherapeuten kein Risiko, sich in der Vergangenheit, im Passiv- oder Klagemodus zu verlieren. Die psychologische Ehe- bzw. Paarberatung geht stets nach vorn, darum ist der Blick zurück nur dann sinnvoll, wenn er zu mehr Vertrauen und Optimismus beim Blick in die Zukunft beiträgt. Das gilt sowohl für Paare, die ihre Ehe retten und ihre Konflikte überwinden wollen, als auch für Singles auf Partnersuche oder Menschen, die den Eheberater aufsuchen, weil sie einen Ausweg aus einer zerrütteten oder zerstörerischen Beziehung suchen.

Partner- und Eheberater sind unparteiisch

Wer mit einem kompetenten, neutralen Berater über seine Beziehungskrise sprechen möchte, wünscht sich deshalb nicht automatisch auch gute Ratschläge, Lösungsvorschläge oder gar konkrete Handlungsanweisungen. Darauf zu verzichten, fällt jedoch Freunden und Verwandten üblicherweise sehr schwer. Gegenüber einem Gesprächspartner, den ich gut kenne und vielleicht sogar liebe, kann ich kaum eine neutrale Position einnehmen – vor allem dann nicht, wenn dieser mir nahestehende Mensch sich in einer schlimmen, ernsten oder bedrohlichen Situation befindet.

Es ist aber auch nicht die Aufgabe von Freunden und Familie, sich neutral zu verhalten, emotional abzuschirmen und objektiv zu urteilen. Sie werden selbstverständlich Partei ergreifen, und daraus können sich alle möglichen unerwünschten Komplikationen ergeben – von emotionaler Überforderung bis hin zu Ablehnung oder offener Eskalation. Diese Sorgen muss man sich im Gespräch mit einem ausgebildeten Psychologen, einem Eheberater oder Paartherapeuten nicht machen.

Natürlich lässt es auch einen guten Eheberater nicht kalt, was seine Kunden erleben und erzählen. Doch die Empathie eines erfahrenen, professionellen Beraters ist etwas anderes als das Mitgefühl der besten Freundin oder die Sorge des Bruders. Außerdem ist es mit einem außenstehenden Berater möglich, verschiedene Abschnitte oder Aspekte des Ganzen separat zu betrachten bzw. zu besprechen. Im Freundeskreis kommt dagegen oft alles auf einmal aufs Tapet – besonders dann, wenn die Beziehungskrise schon länger andauert.

Ein weiteres gutes Argument für den Eheberater ist, dass es in dessen geschützten Räumen tatsächlich keine Tabuthemen gibt. Hier kann man im Gespräch nicht zu weit gehen oder mehr sagen und zeigen, als ratsam wäre. Der Berater bzw. Therapeut wird bei aller Aufmerksamkeit und Achtsamkeit stets seine professionelle Distanz wahren – als Schutzschild für seinen Klienten und auch für sich selbst. Komplizierte Sachverhalten und intensive Gefühle sind bei ihm also in besten Händen – er weiß damit umzugehen und verliert nie seinen klaren Blick.

Aufgrund seiner beruflichen Neutralität und Professionalität kann der Eheberater auch bei emotional stark aufgeladenen Themen und tiefsitzenden Konflikten unparteilich bleiben. Er steht nie auf der Seite eines einzelnen Klienten, sondern unterstützt Menschen dabei, Klarheit über ihre Situation zu gewinnen und konstruktiv zu handeln. Für lösbare Beziehungsprobleme – und das sind die meisten – gibt es meist mehr als einen möglichen Lösungsansatz. Bei unlösbaren Konflikten gibt es Auswege und Optionen zur Schadensbegrenzung. Nach einer Trennung oder Scheidung kann der Berater helfen, Kummer und Verlust zu bewältigen, ohne sie zu verdrängen, und über die schwere Zeit besser hinwegzukommen.

Wo finde ich Hilfe bei Beziehungskrise?

Bei Beziehungskrisen, Eheproblemen und Streit mit dem Partner gibt es weder Standardlösungen noch Erfolgsgarantien. Die kann auch der beste Eheberater oder Partnertherapeut nicht bieten. Zudem kann auch die konstruktivste und erfolgreichste Eheberatung nicht die Nähe, das Mitgefühl und den Zuspruch von Freunden und Familie ersetzen. Wer hier ein offenes Ohr, Trost und neue Ideen findet, kann sich glücklich schätzen – und trotzdem zusätzlich von der Weitsicht, Neutralität und Beratung eines Experten profitieren. Denn immerhin geht es vielfach nicht nur um eine Atempause oder vorübergehende Aufhellung der Situation, sondern darum, Lebenspläne zu verwirklichen, eine Ehe zu retten oder Liebe und Glück wieder dauerhaft in den gemeinsamen Alltag zu integrieren.

Übrigens: Ehe- und Paarberater sind auf Probleme und Krisen in Beziehungen spezialisiert, aber das bedeutet nicht, dass sie nur Paare beraten. Wer nicht will, dass der Partner dabei anwesend ist, kann sich auch alleine melden oder Termine vereinbaren. Zwar ist es in vielen Fällen hilfreich und empfehlenswert, den Partner mit einzubeziehen oder zumindest zu informieren, doch notwendig oder gar Voraussetzung für eine Eheberatung oder Gesprächstherapie ist das nicht. 

Ihre
Ilona von Serényi, Aachen-Oberforstbach

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Ilona von Serényi - Paartherapie & Eheberatung
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